Home | Navigation | Impressum
Dass der Deckel eines Kochgefäßes bei Erhitzung des Inhaltes vom entstehenden Wasserdampf angehoben
wird, dies wurde bereits in der Antike beobachtet. So war es nur eine Frage der Zeit, bis sich Gelehrte des Altertums mit diesem
Phänomen beschäftigen würden. Überliefert ist insofern, dass ein Gelehrter mit dem Namen Heron von Alexandria
diesbezügliche Experimente durchführte. Dieses geschah etwa im ersten Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung.
Bei seinem Versuchsaufbau handelte es sich um eine mit Wasser gefüllte und drehbar gelagerte Kugel. Diese Kugel besaß
düsenförmige Austrittsöffnungen. Wurde die Kugel von unten erhitzt, so begann sich selbige zu drehen. Herons Erfindung, der,
wie es heißt, von Zeitgenossen Mechanicus genannt wurde, fand unter den Begriffen Heronsball und Äolipile (oder
Aeolipile) Eingang in die Geschichtsbücher.
Was jedoch wesentlich mehr aus heutiger Sichtweise verwundert, dass noch einmal eine Zeitspanne von
rund 1.600 Jahren vergehen musste, ehe weitere Wissenschaftler mit dem Dampf und seinen nutzbaren Eigenschaften auseinander
setzten. So war es der französische Physiker Denis Papin, der den Vorläufer des Schnellkochtopfs erfand und im Jahre 1690
die erste Dampfmaschine vorstellte, die über einen Kolben und Zylinder verfügte. Im Jahre 1698 ließ sich der englische
Ingenieur Thomas Savery eine mit Hilfe des Dampfs betriebene Vorrichtung patentieren, die bereits dafür geeignet war,
eindringendes Grundwasser aus Bergwerken abzupumpen. Allerdings soll bei dieser Vorrichtung der Wirkungsgrad äußerst
gering gewesen sein, so dass sich der Einsatz kaum lohnte.
Die erste Dampfmaschine, deren Einsatz in Bergwerken zum Abpumpen von Wasser sich rentierte, war eine Erfindung aus dem Jahre
1712 des englischen Konstrukteurs Thomas Newcomen. Das Prinzip und die Bauweise dieser von Thomas Newcomen entwickelten
Maschine bezeichnet man auch als atmosphärische Dampfmaschine. Der Wirkungsgrad lag schon deutlich über der von Thomas Savery
entwickelten Dampfmaschine, jedoch immer noch unter einem Prozent.
Eine wesentliche Verbesserung wurde durch die vom schottischen Erfinder James Watt konstruierte und 1769 patentierte, doppelt
wirkende Dampfmaschine erreicht. Der Wirkungsgrad lag schon annähernde bei 3 Prozent. Doppelt wirkend aus dem Grunde, da in dem
Zylinder abwechselt von beiden Seiten des Kolbens Dampf eingeleitet wurde. Auch war es James Watt, der die physikalische
Einheit PS einführte. Hierzu setzte er die Leistung eines Pferdes, welches eine Mühle antrieb, in einem mathematischen
Verhältnis zur geleisteten Arbeit und erhielt so die Maßeinheit der Pferdestärke.
Weiter »
Dampfmaschine |
Dampflokomotive |
Rocket 1829 |
Adler 1835