Stationspage - Dampfmaschinen und Dampflokomotiven
Stationen der technischen Entwicklung – Dampfmaschinen und Lokomobile – Dampftraktoren und Dampfwalzen
 
 

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Dampfmaschinen und Lokomobile

Dampftraktoren und Dampfwalzen

Die Weiterentwicklung der Dampfmaschine blieb im 19. Jahrhundert nicht nur auf den Bau von Dampflokomotiven beschränkt oder als Antriebsaggregat in Berg­wer­ken zur Wassersenkung. Da der Verbrennungsmotor noch nicht erfunden war, so wurde die Dampfmaschine als eine universelle Antriebmaschine genutzt. Ob im Schiffsbau, bei Dampflügen oder Dampftraktoren, überall wo es galt die Pferde­kraft zu ersetzen, stieß man auf sogenannte Lokomobile. Eines dieser heute urtümlich wirkenden Loko­mobile wird zumindest noch den Älteren unter den Lesern bekannt sein, den jüngeren Lesern jedoch vom Namen her nicht unbekannt erscheinen, die gute alte Dampfwalze.

Dampfmaschinen, Dampftraktoren und Lokomobile

Einst gab es Lokomobile, die wie die Dampftraktoren oder Dampfwalzen, selbst­fah­rend waren. Neben diesen selbstfahrenden Lokomobilen gab es jedoch eine Reihe von Lokomobile, die nur für den stationären Betrieb konzipiert wurden.

Neben den stationären und selbstfahrenden Lokomobilen gab es noch eine ganze Reihe von Loko­mobilen, die zwar auf einem Fahrgestell mon­tiert wurden, jedoch zum Einsatzort mit Pferden gezogen werden mussten.
Anders als bei einer Dampflokomotive steht das Wort Lokomobil nur für eine transportable Dampf­maschine, welche in einer kompakten Bau­weise gefertigt wurde und notfalls von einem Einsatzort zum nächsten umgesetzt werden konnte.

Was lag im 19. Jahrhundert näher als auch in der Landwirtschaft durch den Einsatz von Lokomobilen die Produktivität zu steigern. Lokomobile als Dampftraktoren ein­zu­setzen hatte jedoch einen entscheidenden Nachteil, sie waren mit einem Gewicht von rund fünf Tonnen einfach zu schwer, um nicht auf den Ackerflächen zu ver­sinken. Hinzu kam die verdichtende Wirkung der aus Eisen gefertigten Räder, die einen Einsatz als Dampftraktor und Zugmaschine für einen Pflug entgegen stand. Stattdessen wurden Lokomobile für die Landwirtschaft mit Seilwinden versehen und lies diese im Einsatz am Feldrand stehen. Mit Hilfe der Seilwinde konnte ein Flug dann über den zu bearbeitenden Acker gezogen werden.

Diese Vorgehensweise benötigte am gegenüberliegenden Feldrain jedoch einen Ankerwagen mit Umlenkrollen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde dann das Zweimaschinensystem eingeführt, bei dem an den beiden gegenüberliegenden Seiten des zu bearbeitenden Feldes jeweils ein Lokomobil stand. Beide Lokomobile zogen den Flug dann abwechseln hin und her über die zu pflügende Ackerfläche. Der eigentliche Pflug war als eine Art Kipppflug gefertigt, da er jeweils an den Enden der Ackerflächen gewendet wurde.
Dampftraktoren und Lokomobile wurden in Deutschland sowie in anderen europä­ischen Ländern jedoch nur vereinzelt erprobt, da mit ihnen keine echte Steigerung der Produktivität gegenüber den Einsatz von Pferden verbunden war. Anders sah dies auf den großflächigen Farmen in USA aus.