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Dampflokomotive und Eisenbahn

Von der Dampfmaschine zur Dampflokomotive

Von der Dampfmaschine bis zur ersten Dampflokomotive auf Schienen war der Weg nicht sehr weit. Dies lag zum Teil darin begründet, dass es von Pferden gezogene Bahnen bereits vor den ersten Lokomotiven gab. Pferdebahnen wurden bereits ab dem Jahre 1767 betrieben und dienten in der Anfangszeit oftmals als Transportmittel im Bergbau.
Doch auch als innerstädtisches Verkehrsmittel kamen Pferdebahnen noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts zum Einsatz, bis selbige durch Straßenbahnen mit Elektro­motoren verdrängt wurden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts konnte von Elektrifizie­rung noch keine Rede sein. Nichts lag zu jener Zeit jedoch näher, als eine Dampfmaschine zu konstruieren, die auf Schienen wie eine Pferdebahn fahren konn­te.

Geschichte: Dampflokomotive und Eisenbahn

Die erste Dampflokomotive, welche auf Schienen fahren konnte, wurde im Jahre 1804 von Richard Trevithick gebaut und der Öffentlichkeit präsentiert. Doch die Schienen hielten der Belastung nicht stand und zerbrachen. Richard Trevithick baute bis 1808 noch zwei weitere Dampflokomotiven, unter denen deren Gewicht ebenfalls die Schienen der Belastung nicht standhielten. Man bedenke, Schienen bestanden zur damaligen Zeit noch nicht aus hochwertigem Stahl, sondern aus Gusseisen.

Bei den Technikern und Ingenieuren traten Zweifel auf, ob glatte Antriebsräder überhaupt auf glatten Schienen ausreichende Reibung bewirken könnten, um die benötigten Zugkräfte für schwere Lasten auf die Schienen zu übertragen. Es wurden reihenweise Experimente unternommen, die jedoch nur die weitere Ent­wick­lung hemmten. Unter anderem wurde mit aufgerauten Reifen und mit einer Zahnrad­lokomotive experimentiert. Erst im Jahre 1813 soll es einem Engländer mit Namen Blakett gelungen sein den Beweis zu erbringen, dass die Reibung zwischen Schiene und Rädern groß genug ist, um die erforderlichen Zugkräfte auf die Schienen auch mit glatten Rädern zu übertragen.

Als die erste wirklich brauchbare Dampflokomotive kann die "Puffing Billy" von William Hedley aus dem Jahre 1813 angesehen werden. William Hedley war ein englischer Grubendirektor und beabsichtigte eine mit Pferden betriebene Bahn durch eine Dampflokomotive zu ersetzen.
Diese von Hedley gebaute Lokomotive bewies zwar, dass die Reibung zwischen Antriebsrädern und Schienen groß genug war, um die erforderlich Zugkraft direkt auf die Schienen zu übertragen, doch auch unter ihr zerbrachen die Schienen. Um diesen Missstand zu begegnen, wurden zwei weitere Achsen unter der Puffing Billy befestigt. Durch die nun gleichmäßiger auf den Schienen verteilte Last der Loko­motive verbesserte sich die Lebensdauer der Gleisanlagen. Dies hatte zur Folge, dass die Dampfmaschine Puffing Billy noch bis zum Jahre 1860 ihre Dienste auf dem Grubengelände verrichtete und heute im Museum der Wissenschaften von London steht.

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