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Als erste Fotografie gilt ein Lichtbild aus dem Jahre 1826, hergestellt durch Joseph Nicéphore Niépce, einem französischen Erfinder. Niépce benutze für diese Aufnahme eine Camera obscura und als Aufnahmematerial einen speziellen Asphalt. Seither sind rund 180 Jahre vergangen und seit ihrer Erfindung hat die Fotografie, ebenso zeitversetzt der Film, eine beispiellose Entwicklung vollzogen. Weniger was den technischen Standard anbelangt, denn auch modernste digitale Kamerasysteme unterscheiden sich in ihren Grundfunktionen kaum von einer Camera obscura, vielmehr in Bezug auf den kulturellen Wert. Ohne die Erfindung der Fotografie und des Films gebe es weder Kino noch Fernsehen. Sicher sind beim letzteren die Aufzeichnungen und Übertragungswege elektronisch, doch ohne ein Objektiv in einem lichtdichten Gehäuse auch heute noch nicht möglich.
Was eine Kammer ist, dieses ist wohl jedem geläufig. Ob Räucherkammern, Vorratskammern oder
Abstellkammern, eines haben diese Räumlichkeiten gemeinsam, sie sind in der Regel klein und fensterlos oder besitzen nur ein
relativ kleines Fenster. Auch bei der Camera obscura handelte es sich ursprünglich um eine kleine dunkle Kammer, die nur eine
spärliche Öffnung hatte und in welcher obskure Dinge vor sich gingen, da auf obskurer Art und Weise ein Bild der Umgebung auf
die der Öffnung gegenüberliegende Wandfläche projiziert wurde. Seither entsteht jedes Foto in einer kleinen dunklen Kammer,
die ihren Namen Kamera auch noch heute alle Ehre macht, da nach wie vor alle Fotos in einer kleinen dunklen Kammer entstehen.
Auf der einen Seite eine Öffnung für den Lichteinfall und auf gegenüberliegenden Fläche eine Projektionsebene in Form
eines Films oder Sensorchips.
Dieses Prinzip der dunklen Kammer mit einer kleinen Öffnung ist schon seit vielen Jahrhunderten bekannt und wurde unter anderem
bereits ab Ende des 13. Jahrhunderts von Astronomen zur Beobachtung der Sonne verwendet. Ab dem 17. Jahrhundert machte eine
Apparatur auf sich aufmerksam, die Laterna magica. Doch hier saß niemand mehr im Innenraum einer dunklen Kammer, sondern die
Kammer wurde in ein kleineres Gerät verwandelt, welches nun ähnlich den Dia-Projektoren des 20. Jahrhunderts Verwendung fand.
Eine erste Erwähnung findet diese Laterna magica im Jahre 1671 und diente wohl in dieser Zeit zum Projizieren von auf
Glasscheiben gemalten Bildern.
Es war vermutlich im Jahre 1816, als es Joseph Nicéphore Niépce gelang, die ersten seitenverkehrten Negative auf ein
Trägermaterial zu bannen. Vermutlich handelte es sich bei diesem Schichtträger um mit Chlorsilber behandeltes Papier. Da diese
Negative jedoch noch nicht lichtbeständig waren, so wurden diese sehr schnell unbrauchbar.